Allit AG feiert 50-jähriges Firmenjubiläum, Jahresabschluss und TOP100 Auszeichnung

03.08.2010

Vor 50 Jahren gründete der Vater von Hans Kallinowsky das erfolgreiche Familienunternehmen Allit. Daran wurde jetzt im Rahmen einer Feier auf dem Firmengelände an der Rotlay-Mühle erinnert.

Die Auszeichnung der Allit AG Kunststofftechnik sowie der zur Firmengruppe gehörenden Dr. Heinrich Schneider Messtechnik GmbH im Rahmen des Wettbewerbs „TOP 100“ beflügelten die Freude der Festgesellschaft zusätzlich. Die Nachricht, trotz weltweiter Wirtschaftskrise ein erfolgreiches Geschäftsjahr abgeschlossen zu haben, war der dritte freudige Anlass, den es zu feiern galt.

Allit-Vorstandsvorsitzender Hans Kallinowsky erinnerte die kleine Festgesellschaft, die aus Geschäftspartnern, Aufsichtsrat, Führungsteam und langjährigen Mitarbeitern bestand, an die Anfänge der Unternehmensgruppe: Als die 1840 von den Vorfahren der Familie gegründete Lederwarenfabrik Carl Ackva GmbH in den 1960er-Jahren aufgrund des Strukturwandels ihre Produktion in der Dessauer Straße einstellen musste, erkannte der Vater von Hans Kallinowsky die Zeichen der Zeit, gründete Allit und stampfte mit ehemaligen Ackva-Mitarbeitern eine Kunststoffspritzerei mit eigenem Werkzeugbau aus dem Boden. Zwei Werkzeugmacher-Lehrlinge aus dieser Zeit arbeiten noch heute bei Allit. 1963 trat dann der damals neunzehnjährige Hans Kallinowsky in die Firma ein und übernahm, aufgrund des angeschlagenen gesundheitlichen Zustands seines Vaters, sofort die Führung.


1966 siedelte das Unternehmen auf das Gelände an der Rotlay-Mühle um, das schon damals der Familie Kallinowsky gehörte. Dies erklärt auch die enge Verbundenheit des Unternehmens und seiner Inhaber mit der Region. Die erste Produktionshalle war 900 Quadratmeter groß. Bei deren Bau packten damals Hans Kallinowsky und seine Mitarbeiter tatkräftig zu. 1998 bzw. 2001 traten dann die Söhne Jochen und Karsten in den Vorstand ein. Seitdem trägt auch die sechste Generation Verantwortung für das Unternehmen: Operatives Geschäft sowie die Bereiche Vertrieb und Technik liegen in ihren Händen. Die bemerkenswerte Innovationskraft, die das Unternehmen in seiner 50-jährigen Entwicklung stets gezeigt hat, wird durch die jüngste Auszeichnung von Allit und Schneider beim Wettbewerb „TOP 100“, für die 100 innovativsten Unternehmen im deutschen Mittelstand, dokumentiert.

Der Allit-Aufsichtsrat unter Vorsitz des früheren Bundeswirtschaftsministers Dr. Hans Friderichs hatte sich kurz vor der Feier mit den Bilanzen der Allit AG Kunststofftechnik und der Dr. Heinrich Schneider Messtechnik befasst. Der Schneider-Umsatz ging branchenkonform um 40 Prozent zurück, bedingt durch die Wirtschaftskrise. Doch inzwischen nimmt die Nachfrage wieder zu, und die Kurzarbeit soll im September auslaufen. Der freiwillige Lohnverzicht der Schneider-Belegschaft, für deren Entgegenkommen das Unternehmen sehr dankbar ist, soll noch in diesem Jahr teilweise und möglichst bald vollständig ausgeglichen werden. „Bevor wir wieder Steuern zahlen, werden wir erst einmal unseren Mitarbeitern die Löhne zurückgeben“, sagte dazu Hans Kallinowsky.
 
Der Allit AG gelang das Kunststück, den Umsatzrückgang bei Schneider durch ein Wachstum von sechs Prozent zu einem Großteil auszugleichen, obwohl die Kunststoff-Branche Einbußen von 25 Prozent meldete. Die Geschäftsführung erklärt diesen Erfolg durch ein ausgeprägtes Produkt- und Branchenmix: „Das Kerngeschäft ist nicht weggebrochen“, stellte Hans Kallinowsky fest. Als eine „wichtige Säule“ der Allit AG bezeichnete Hans Kallinowsky das Joint Venture in der Pall SeitzSchenk Modultechnik GmbH. Das Unternehmen produziert hochwertige Filter für die Pharma- und Getränkeindustrie.

Auch der im September 2009 ins Haus geholte Auftrag, 4,5 Millionen Vuvuzelas als Fan-Artikel für die Fußball-Weltmeisterschaft zu produzieren, sei sehr willkommen gewesen und habe sich als „i-Tüpfelchen“ und Herausforderung einer bereits voll ausgelasteten Produktion erwiesen. Von Februar bis Mai 2010 liefen dafür bis zu 13 Maschinen rund um die Uhr. Es musste sogar kurzfristig eine Versandhalle gebaut werden, um den Vuvuzela-Auftrag „mit vereinten Kräften“ zu stemmen. Die Familie Kallinowsky ist dankbar, dass dabei auch die Belegschaft voll mitgezogen hat.

Der Umsatz der Allit-Gruppe lag Ende März bei 44 Millionen Euro. Hans Kallinowsky beschreibt den Ertrag als „nahezu stabil“ – in Zeiten einer weltweiten Wirtschaftskrise ein sehr positives Ergebnis. Die Eigenkapitalquote liegt nach wie vor über der Marke von 50 Prozent. Die Belegschaft blieb konstant bei rund 350 Mitarbeitern, darunter 30 Auszubildende. Jochen Kallinowsky stellte zufrieden fest, dass es gelungen sei, auch in der Krise „weitgehend alle Mitarbeiter halten zu können“. Damit sei das Unternehmen für künftige Entwicklungen gerüstet. Er freute sich auch über die Auszeichnungen von Allit und Schneider im Rahmen des Wettbewerbs „TOP 100“. Das Ergebnis der dabei erfolgten wissenschaftlichen Analyse beider Unternehmen werde für deren weitere Entwicklung sehr nützlich sein.

Im laufenden Geschäftsjahr will die Allit AG voraussichtlich 3 Millionen Euro in neue Produkte, Maschinen und Gebäude investieren; als Umsatzziel werden 47 Millionen Euro genannt.